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Historie der Gilde

Die Gildelade der Alt-Heikendorfer Knochenbruchgilde von 1709 mit alten Humpen und Pokal.



Auszüge aus Erinnerungen, niedergeschrieben 1981 vom Gildebruder Detlef Steffen, Pastor i. R., geb. 25.9.1903, zuletzt wohnhaft in Reinbek

Gildefeier
In und vor dem Gildehaus waren Tische und Bänke aufgestellt. Girlanden schmückten die große Tür des Gildehauses und den Festplatz. Das Grün dazu war aus dem Wald herbeigeschafft.
Sieben Tonnen Bier standen bereit, die durstigen Kehlen zu befriedigen. Das nötige Geschirr war vorhanden. Bierzapfer und Schenker sorgten für eine zügige Bedienung und die Musikanten für die Stimmung. Das Tanzbein konnte geschwungen werden.
Für die Älterleute und Vorsteher war ein besonderer Tisch gerichtet. Auf ihm stand die Gildelade als Zeichen der Würde. Die Zinnkrüge standen bereit, gefüllt zu werden. Ehrwürdig und feierlich saßen Älterleute und Vorsteher um ihren Tisch und jeder im Sonntags-staat. Sie begrüßten Freunde und Bekannte, sowie die Gäste und schmauchten zur Feier des Tages Zigarren und Pfeife.
Die Gildenfeste wurden gebührlich bekannt gemacht. Im Dorf besorgte es der Ausrufer und am Sonntag vor dem Fest der Pastor in der Kirche.
Meine Erinnerungen möchte ich plattdeutsch schildern:
Gillfier in Olheikendörp.
Nu is dat sowied, de Gill geiht an!
De Gilldag is dor. Vun all Sieden streevt de Minschen na den ool’n Kroog. Se maakten sik tiedig up den Weg, vun wegen Platz kriegen und kieken künn. Hüt harrns dat beste Tüch ut Schapp haalt, de Männer den Braadenrock, de schwarte Büx und den Eierkooker, de Fruunslüd dat Staatskleed. De Sünndagsstaat wöer sünst ind Schapp verwaahrt und drusel hier dat ganze Jahr. Ind Schapp harrn Muttenkugeln de Upsicht. Se müssen uppassen, dat Mutten und anner Wullöster ni öbermödi wöern. Noch in Krooggorn dreben se ehr Gewees. Dat reuk öberall na Muttenkugeln! Dur ni lang und de Kroggaarn wär vull. Kupp an Kupp und Lief an Lief so stüng Oold und Jung nah de Dörchfahrt tau. Wölj harrn sik een Gaarnstaul haalt und kladdern rup. So kunns beeter kieken. Dietel Schauster und Hein Marocko harrn binah keen Platz affkreeg’n. Dietl wär schlecht to Faud und Hein all’n beeten tammeli. De Krooggaarn wär vull, as se ankäum. De Dörpslüd harrn aber een Inseehn und bei käum noch to een Staul. As ik ankäum, stünn de Schütten all parat. Frie Kay harr sin Kapell all upstellt un luer de Tied aff. Twischen Schütten und Kapell wäre en Lock för de Fahndregers. Willem Planker harr dat Kommando. He kunn dat, harr ja bi de Gard deent. Hans Iversen waahn daamals in de Dörchfaahrt. He harr dat gaud, kunn dat Gillgedrief ut erste Hand seehn. Nümms stöer em. Mittnmaal wöer dat vör de Dälndöer Lebenni. De Gilllaad wöer rutbröcht und de Öllermann lees ut de Statuten.
Nu wär Willem Planker an de Reeg:
„Gilde stillgestanden!“
„Richt euch!“
„Augen gerade aus!“
„Präsentiert das Gewehr!“
„Die Augen links!“
„Fahne hoch!“
„Fahne marsch!“
„Jüst wie bin Kommis“, dach Hans Iversen.
Frie Kay maakt mit sin Horn een Wübber, de Präsentiermarsch klung up und de Fahndregers sett’n sick in Bewegung. Mit een stramm Paradeschritt streew Luwi vun Steendor mit sin Junkers na vörn. Up düssen Oogenblick luur dat ganze Dörp. As Hans Iversen Musik und Kommando höer, nein sin Gedanken ut. De Suldatentiet wär weller dor und Hans dach an de Tied, wo an ümdreiht Dischen Flinten und Lerrertüch putzt wöer. Een Riem vun daamals scheut dörch sin Kopp und denn summ Hans:
„Tweeundtwinti Penning gifft uns Köni.
Willem, segg ik, is to weni!
Dorvör mut ik putzen Knöp und Kuppel und Gewehr
Und denn blifft doch gornix öber för een Köm und Beer!“
„Tweeundtwinti Penning gifft uns Köni.
Willem, segg ik, is to weni!
Schuß för din Suldaten beide Oogen taukniepen
Und mull düchti in din prallen Geldbütel griepen!“
Wieder käum Hans ni. De Musik bräuk aff. De Fahndregers harrn ehr Lock funn. Willem Planker sin kommandeern bröch Hans trüch, trüch na de Gill.
„Augen gerade aus!”
„Das Gewehr über!“
„Rechts um!“
„Gilde im Gleichschritt marsch!“
De Gillmarsch klung up, denn Frie Kay sik utsöcht harr. To em geef dat een Riem und de höer to de Gill, wi Hans Iversen und ik:
„Krischen Lieth, Krischen Lieth, nu ward Tied,
nu treck de Vagelscheeter Büx man an!
Trummel her, Scheetgewehr, Säbel an de Siet,
Trummel her, Scheetgewehr, Säbel an de Siet.
Krischen Lieth, Krischen Lieth, nu ward Tied
Nu treck de Vagelscheeter Büx man an!“
Schneidi marscheern de Schütten dörcht Dörp und de Been fleugen man so. Wat von de Dörpslüd mitwull, sett sik achterann. Wi Jungs abers, wi wärn blangnbi to finn und mit blank Oogen marscheern wi mit.
Der weitere Verlauf ist schnell erzählt. Auf dem Hinweg zum Schießstand wurde der alte König, angetan mit Krone und Königskette, abgeholt und mitgenommen. Seine Zeit war nun abgelaufen. War der Königsschuß gefallen und der neue König stand fest, ging es mit ihm zurück zum alten Krug. Hier wurde er inthronisiert, d. h. ihm wurde die Königskrone aufgesetzt und die Königskette umgehängt. Man ließ ihn hochleben und er bekam einen Ehrentanz.
Nachmittags ein fröhlicher und festlicher Umzug durch das geschmückte Dorf. Die Musik, die Gildefahne, der König und die Schützen voran und das Gildenvolk hinterher. Der Zug endete wiederum bei dem Gildehaus und nachdem man den neuen König nochmals hochleben ließ, begann der Tanz. Wann es aus war? Bis in den Morgen hinein wurde gefeiert und getanzt. Als Claas Leptin noch Nachwächter gewesen ist, war er immer der letzte. Wenn er nach Hause strebte, wollten die Ohrter Kinder zur Schule.

Altes Gildehaus nach dem 2. Weltkrieg.
Heute: Alter Dorfkrug (Neubau)

Gildepokale

     

Auszug aus einer Schularbeit, geschrieben von Horst Wunderlich ( anno 1960)

Das Wort Gilde entstammt der nordischen Sprache. Es ist eine Ableitung von dem Wort "gildan", das heißt soviel wie: bezahlen, vergelten, zurückerstatten oder opfern und Gottesdienst leisten.
Die Gilde und ihre Geschichte
In heidnischer Vorzeit liebten die Menschen die Geselligkeit. Jahrhunderte hindurch wurde sie gepflegt und so kam es zur Bildung von Gilden. Trotz der strengen Bestimmungen und Regeln einer Gilde arteten die Zusammenkünfte oft in wilde Ausschweifungen und Trinkgelage aus. Leider war dies eine Untugend der Vorfahren. Das gab Karl dem Großen auch den Anlaß, die Gilden in seinem Reiche zu verbieten. Die Verbote fruchteten allerdings wenig. Sicherheit für den einzelnen gab es entweder durch Unterordnung unter einen Mächtigeren oder durch selbständigen festen Zusammenschluß Gleichberechtigter. So bildeten sich auch die sogenannten Schutzgilden. Die Handwerker z.B. schlossen sich zusammen , um ihr Recht und Ansehen gegen die bevorzugte Bürgerschaft durchzusetzen. In Schleswig-Holstein kam es aber nicht zu solchen Zusammenschlüssen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, als die Dörfer verwüstet waren, bildeten sich bei uns Schutzgilden für Hilfe in Not- und Krankheitsfällen. Man gab sich selbst Gesetze.
Gründung der Alt-Heikendorfer Knochenbruchgilde
Die meisten Gilden sind während oder nach dem Dreißigjährigen Krieg aus der Not der Zeit entstanden. Es ist anzunehmen, daß die Gilden alle gleich alt sind. Leider fehlen bei einigen die Gründungspapiere. Lange Zeit hieß es darum, die Alt-Heikendorfer Gilde wurde 1743 gegründet. Bis . . . ja, bis dann vor nicht langer Zeit der in Heikendorf tätige Lehrer Silaff, der sich für die Heimatgeschichte Heikendorfs interessierte, feststellte, daß bereits die Gutsverwaltung Schrevenborn im .lahre 1709 der Gilde ein Faß Bier zur Verfügung gestellt hatte. Ursprünglich war die Gilde auch Brandgilde. Da es früher noch keine Feuerversicherungen gab, ist es zu verstehen, daß sich viele dieser Gilde anschlossen.
Beim Durchblättern der alten Urkunden fand ich erneut diese Entdeckung des Lehrers Silaff bestätigt: Vor Eine Neue Gildelade, worin daß Gilde Buch, wo auch daß von dem Gilde übrig eingehobene Geld soetwa nicht allemahl so gleich gebraucht verwahret und allezeit dem Gilde Bey Behalten wird. Dieser kleine Bericht stammt aus dem Jahre 1743. Hierin heißt es, daß die Gilde eine neue Gildelade brauchte, folglich mußte schon eine da gewesen sein, und die Gilde mußte älter sein. Also sind die Angaben des Lehrer Silaff richtig. Jetzt wird man fragen, warum man nicht früher wußte, daß die Gilde älter ist. Aber es waren nur Gründungspapiere aus dem Jahre 1743 vorhanden. Ältere Papiere gibt es nicht. Ich denke es mir so: Die Gutsverwaltung Schrevenborn, unter deren Herrschaft Alt-Heikendorf damals stand, hatte auch das Brauereirecht. Sie haben gewiß 1709 ein Faß Bier an die Alt-Heikendorfer Gilde geliefert. Lehrer Silaff hat den Beleg dafür zwischen den Schrevenborner Bierregistern herausgefunden. Diese Tatsache verhalf den Alt-Heikendorfern, das Gründungsjahr der Gilde auf das Jahr 1709 festzulegen. Vermutlich muß die Gilde aber noch älter sein. Im Gegensatz zu der Alt-Heikendorfer Gilde ist es der Möltenorter Gilde gelungen, festzustellen, wann ihre Gründung stattfand. Die Lade der Möltenorter Gilde hatte einen doppelten Boden, in ihm lagen die wertvollen alten Schriftstücke.
Sinn und Aufgaben der Gilde
Damit die Gildebrüder Gelegenheit haben, einmal im Jahr zusammen zu feiern, findet das traditionelle Gildefest statt, an dem sich das ganze Dorf beteiligt. Früher dauerte die Gildefeier einen Tag. Es war der Montag nach Trinitatis oder vierzehn Tage nach Pfingsten. Es war ein Montag, also ein Wochentag, weil sich die Gildebrüder einen Festtag davon versprachen. Das die Gildefeier heute 2 Tage dauert, beruht auf der Tatsache, daß die Mitgliederzahl wuchs und der Voge! mit mehreren Teilen versehen werden mußte, so daß man nicht alles an einem Tage abschießen konnte. Der eigentliche Gildetag ist aber immer noch der Montag. Früher schoß man mit Pfeil und Bogen. Später benutzte man die Armbrust, dann den Vorderlader und Luftgewehre. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Schützen gezwungen. wieder mit der Armbrust zu schießen. Gewehre waren verboten.
Der Schießplatz, auf dem der Vogel aufgestellt wurde, wechselte dauernd. Das eine Mal war es der Stinnespark - damals war er noch Ackerland - das andere Mal war es am Strand, und man schoß ins Wasser hinaus. Es kam auch vor, daß in der Schützenstraße gastiert wurde, wie sie noch unbebaut war. Der Vogelstangenberg hat noch heute seinen Namen daher. Vor dem 1. Weltkrieg schoß man an dem Zaun entlang zwischen Kirchengelände und beutigem Sportplatz. Nachdem die Kirche gebaut worden war, errichtete man den Schießplatz auf dem alten Sportplatz. Hinter dem Vogel befand sich ein Wall, der die Bleikugeln auffangen sollte. In vergangenen Jahrzehnten war der Vogel an einer hohen Stange befestigt. Um die Jahrhundertwende ging man dazu über, den Vogel auf die ebene Erde zu stellen. Der Vogel soll einen Adler darstellen. Er sieht heute noch so aus wie früher. Bereits 1750 wurde ein Vogel mit Kopf, Hals, Flügel und Schwanz aufgestellt. Heute ist er aus den schon erwähnten Gründen zu einem Doppeladler herangewachsen (mit Krone, Apfel und Scepter). Der Rumpf der Vögel aus vergangenen Zeiten war aus einem dicken Apfelbaumstamm. Da dieser sehr zäh war, benötigte man große Donnerbüchsen, um ihn zum Fallen zu bringen. Die Patronen mußten die Schützen selbst herstellen. Das Kaliber betrug 2 cm Durchmesser. Die dazugehörigen Kugeln mussten sie selber gießen. Jetzt benutzt man Kleinkalibergewehre. Der Vogel ist dementsprechend leichter gebaut.
Ermittlung des Königs. Festumzug und Feier im Gildehaus
König wurde, wer den letzten Teil von der Stange schoß. Ihm wurde die Königskette umgehängt. Hatte er genügend Geld, stiftete er dann auch eine Plakette, auf der sein Name vermerkt war. Zum nächsten Fest mußte er einen neuen Vogel herbeischaffen lassen. Die Heikendorfer Gildebrüder kamen bald zu der Einsicht, daß dieser Brauch geändert werden mußte, weil die Unkosten für den König allein zu hoch waren. Sie entschlossen sich, eine Schützengruppe zu wählen, die für die anderen Verbündeten alphabetisch der Reihe nach schießen sollte. Der König braucht schon lange nicht mehr den Vogel zu bezahlen. Das Geld dafür opfert heute die Vereinskasse. Um ihn finanziell zu entlasten, werden ihm noch 60 DM zugesteckt, die er aber nur zum Freihalten mit Alkohol verwenden darf. Die silberne Plakette stiftet er aus seiner eigenen Tasche. Hat man den König ermittelt und sind alle Löffelpreise verschossen, sammelt sich die Gildemitgliederschar, um sich zu einem Festumzug durch das Dorf aufzustellen. Damit wird dem König und den Löffelgewinnern vor der Öffentlichkeit alle Ehre erwiesen. Nach dem Umzug veranstalten die Gildeobersten ein festliches Zusammensein im Gildehaus. Das Gildehaus ist seit etlichen Jahren das Landhaus. Den Auftakt dazu gibt der Königstanz, Früher gingen die Älterrnänner und der engere Vorstand in die Ältermannsstube. Sie war für alle anderen tabu. Hier öffneten sie die Lade, hier wurde das Zechgeld entrichtet und das Geld für die Knochenbrüche ausgezahlt. Währenddessen tranken die Genießer aus Zinnkrügen, die von Gildebrüdern gestiftet wurden und noch heute teilweise erhalten sind, ihr Braunbier mit Zitrone und den Franzbranntwein mit Zucker.
Satzungen der Gilde
Dem 1. Ältermann standen der 2. Ältermann, früher auf 2 Jahre, heute auf 4 Jahre gewählt, ein Geschäftsführer und zwei Beisitzer zur Seite. Wurde ein Ältermann gewählt, blieb er es auch sein ganzes Leben lang. Er mußte seinem Dienst immer nachkommen. Erkrankte er, war es seine Pflicht, einen anderen tüchtigen Gildebruder als Ersatzmann zu schicken. Dem Gildemitglied waren bestimmte Anweisungen gegeben, die es unbedingt zu beachten hatte. Wenn sich einer vergangen oder des Guten zu viel getan hatte, mußte er vor der Lade auf sein Strafurteil warten. Der Ordnungsausschuß, früher auch Fonds genannt, überprüfte die Gildemitglieder. Ließ sich einer unchristliche Lebensführung, Diebstahl, Saufen, Fluchen oder Liederlichkeit zuschulden kommen, wurde er ausgeschlossen. Daß der Gildevorstand nicht mit sich spaßen ließ, sondern die Gebote und Verbote strikt einhielt, mußten trotzdem viele Gildebrüder feststellen. Kam es zu einem solchen Vorfall, wurde er auch schriftlich in den Büchern festgehalten. Die Nachwelt hat also heute noch Einblick in gerichtliche Sachen aus dem Jahre 1743 bis in die Neuzeit.
Aufgaben der Gilde
Selbstverständlich weichen die heutigen Pflichten und Rechte von den früheren ab. Aber im Grunde genommen ist die Gilde immer noch das, was sie mal war. Zwar ist man heute mehr auf Vergnügen eingestellt, doch bleibt die Gilde ihrem Namen treu. Sie zahlt für bestimmte Knochenbrüche die vorgeschriebenen Unterstützungen. Die Alt-Heikendorfer Knochenbruchgilde ist in 5 Zahlungsstufen eingeteilt. Früher war die Gilde nur Unterstützungskasse. Heute sorgt sie mehr für Vergnügen, und die Auszahlungen sind dementsprechend niedrig. Sämtliche Gilden sind heute dazu übergegangen. Folgendes wird bei den einzelnen Knochenbrüchen ausgezahlt:
Stufe 1: mit 130 DM für den Bruch des Schädels, Genick- und Wirbelbruch, Oberarm, Beckenknochen (Hüfte), Brustbein, Oberschenkel, Kniescheibe, Unterschenkel, wenn Waden- und Schienbein, Unterarm, wenn Elle und Speiche gebrochen sind;
Stufe 2: mit 8O DM beim Bruch des Schienbeins, Unterarm (Speiche), Mittelfußknochen,
Fersenfuß;
Stufe 3: mit 60 DM - Bruch des Schulterblattes, Wadenbein, Mittelhandknochen, Unterarm (Elle), Kinnbacken-knochen, Handwurzel;
Stufe 4: mit 20 DM für Finger, Zehen, Schlüsselbein, Nasenbeinbrüche;
Stufe 5: mit 15 DM bei Rippenbrüchen.
Wenn der Fall eintritt, daß ein Mitglied von mehreren Schäden getroffen ist, hat die Gilde die Pflicht, nur für einen, nämlich den größten und schlimmsten Schaden, auszuzahlen.
Was steht in den alten Gildeschriften?
In einem der ältesten Bücher sind Eintragungen der Zechgeldsätze, der Ein- und Ausgaben und Aufzeichnungen der Könige aus jedem Jahr festgehalten worden. Dies Buch wurde 1743 angefangen. Der Titel des Schriftstückes ist: Der Jungen Männer Gilde Buch. Es war damals so Brauch, daß die Schrift viele Schnörkel enthielt. Vorwiegend ist in deutscher Schrift geschrieben worden. Diese Schrift beherrschten aber nicht alle. Heute weiß man, daß die Gildebrüder extra von gelehrten Leuten die Hilfe als Schriftführer annahmen. Deutlich erkennbar ist auch, wann Lehrer oder wann Knechte das Amt übernahmen. Bevor man ein neues Jahr eintragen wollte, wurde das Datum ziemlich umständlich aufgesetzt: Anno 1773 Den 21. Juni, welches ist der Montag nach dem 2ten Post Trinitatis ist in Altheickendorff die Jung Männer Gilde gehalten und nach dem Vogel geschossen und zur Zeche gegeben 13 ß a Person.



Fortsetzung folgt